Ziele Waldwirtschaft Ottersweier
Die Gemeinde als Waldeigentümerin bestimmt im Rahmen des Landeswaldgesetzes die Ziele der Waldbewirtschaftung. Die Forsteinrichtung setzt im Rahmen der periodischen Betriebsplanung die Zielvorgaben der Kommune um und wird auf neun Jahre festgelegt.
Grundlage moderner nachhaltiger Waldwirtschaft sind 6 Kriterien (Helsinki-Kriterien). Diese sind: Walderhaltung, Nutzfunktion, Schutzfunktion, Artenvielfalt, gesunde vitale Waldökosysteme und Sozial- und Erholungsfunktion.
Der Wald ist wichtig, wichtig in vielfacher Hinsicht: Er prägt ganz wesentlich unser Landschaftsbild, hat positiven Einfluss auf das Klima, sorgt für gute Luft und gutes Wasser. Der Wald schafft einen Erholungsraum für uns Menschen – das ist gerade in unserer Region, in unserem Ballungsraum Rheinebene wichtig. Der Wald ist Natur und bietet den Lebensraum für viele Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen.
Der Forst trägt eine hohe Verantwortung im Zusammenspiel mit den erholungssuchenden Wanderern, Joggern, Mountainbikern, Kindern, Senioren, Jägern und Naturschützern. Unser Wald in Otterswqeier steht insgesamt gut da. Der Wald wird nicht ausgebeutet, sondern nachhaltig bewirtschaftet, es gibt Flächen, die der Natur überlassen werden oder schonend und zurückhaltend bewirtschaftet werden.
Die Arbeit der Förster, Waldarbeiter und all der Beteiligten verdient Anerkennung und Dank!
Jetzt aber zum Ausblick: Das Eschentriebsterben im Auewald zeigt uns als CDU, worin die Herausforderung für die Zukunft liegt. Es ist für uns der Aufbau eines klimastabilen Waldes – auch durch Klimaveränderungen im Hochwald sind klimaresistente Baumarten notwendig. Nur ein klimastabiler Wald kann die Funktionen erfüllen, die mit Erholung, Naturschutz und Holznutzung verbunden sind. Zwei Aspekte sind für uns zentral: Zum einen ist es das sensible Thema „Jagd und Wald“: Es herrscht in unserem Wald eine gute Atmosphäre zwischen Jagd und Forst. Dies ist eine wichtige Basis für die Zukunft. Trotzdem ist das Thema „Wildverbiss“ auch eine Herausforderung für die Zukunft.
Damit sind wir beim zweiten Aspekt, der wirtschaftlichen Seite: Was haben wir finanziell von unserem Wald? Eine hohe betriebswirtschaftliche Bedeutung hat der Wald im gesamten Haushalt für Ottersweier gewiss nicht.
Die Frage: Wie hoch der Gewinn in den kommenden Jahren sein wird oder wieviel der Wald uns kosten wird, - wird man in den einzelnen Haushaltsjahren sehen. Denn die zentrale Frage ist nicht primär, was wir in die Gemeindekasse bekommen.
Wichtig ist, wir müssen alles tun, dass wir einen klimastabilen Wald entwickeln. Nur ein klimastabiler Wald hat Zukunft und ist die Grundlage für all die eingangs aufgezählten Funktionen. Viel Umsicht im Forst ist nötig. Es braucht eine kritische Beobachtung der Entwicklung des Waldes durch den Forst. Und klar muss die Ausrichtung auf das Ziel des klimastabilen Waldes ganz oben in der Arbeit der Förster stehen.
Ein Dank gilt an dieser Stelle Herrn Erbacher und Herr Vollmer für das konstruktive Miteinander mit Gemeindeverwaltung und Gemeinderat. Ein besonderen Dank an unseren Revierförster Klaus Vollmer für seinen engagierten Einsatz für unsere Walderlebnisstation – ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.