Regionalplan Windenergie
Strom kommt aus der Steckdose – wenn es so einfach wäre. Die Energie muss irgendwo herkommen, und unter den vielen bekannten Methoden der Stromerzeugung haben alle ihre spezifischen Nachteile. Die Verbrennung fossiler Energieträger erzeugt CO2 - mit den bekannten globalen folgen. Kernenergie erzeugt langlebige Abfälle, die für menschlich unvorstellbare Zeiträume sicher verwahrt werden müssen. Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffe ist eine Option, Photovoltaik und Windenergie eine zweite.
Betrachtet man die Energieernte pro Flächenbedarf, schneiden letztere mit Abstand günstiger ab. Fläche, auf der man Pflanzen anbauen kann, ist endlich, daher müssen wir damit umsichtig umgehen. Die Photovoltaik wird in Ottersweier bereits sehr umsichtig vorangetrieben - mit Doppelnutzung auf Dächern und Freiflächen-PV, wo eine landwirtschaftliche Nutzung nur sehr eingeschränkt möglich ist.
Gegenüber Windenergie sind wir aufgeschlossen, dort ist das Verhältnis aus Energieernte pro versiegelter Fläche noch deutlich günstiger. Wir, die CDU-Fraktion, achten dabei besonders darauf, die negativen Folgen so gering wie sinnvoll möglich zu halten.
Daher sollen Windräder vorrangig dort gebaut werden, wo auch Wind weht. Bei dem bereits im Gemeinderat vorgestellten Projekt an der B500 sind diese Kriterien unserer Ansicht nach erfüllt: die Infrastruktur durch Straßen und die Eingriffe des Menschen in die Natur sind bereits vorhanden, Wind ebenso.
Die vom Regionalplan vorgeschlagenen Flächen enthalten diese geplanten Projekte nicht. Dafür wird eine Fläche in der Rheinebene ausgewiesen, die gerade noch die geforderten Mindestabstände zur Wohnbebauung einhält. Die Winderträge an diesem Standort sind bestenfalls gerade noch wirtschaftlich – hier wurden in der letzten Vorstellung des Regionalplan im Gemeinderat eine Karte gezeigt, auf der die höheren Erträge in Gebirgslagen nicht dargestellt waren. Die Winderträge im Regionalplan werden lediglich in „kleiner als“ für ungeeignete Standorte und „größer als“ für Standorte mit ausreichendem Wind aufgeteilt, die hohen Energieerträge wurden schlicht abgeschnitten und so versteckt, was trotz mehrfacher Nachfrage nicht weiter erläutert werden konnte. Zudem müssen Windräder in der Ebene als Schwachwindanlage mit größeren Rotoren und entsprechend höherer Nabenhöhe gebaut werden, um wirtschaftlich zu sein. Gleichzeitig werden in der Ebene zwei Windräder benötigt, um den Energieertrag eines Windrades an der Schwarzwaldhochstraße zu ersetzen. Dies wird die Akzeptanz in der Bevölkerung sicher nicht steigern.
Die Gemeinde Ottersweier arbeitet bereits aktiv an einem Verbund aus erneuerbaren Energien: Photovoltaik auf Dächern, Photovoltaik als Aufwertung eingeschränkt nutzbarer Flächen, Nahwärme als größten Hebel an der CO2-Emission. Durch die isolierte Betrachtung des Kapitel Wind findet all dies keinerlei Anerkennung im Regionalplan. Ebenso die nicht berücksichtigen Photovoltaikflächen.
Sollte der Regionalplan mit der ausgewiesenen Fläche umgesetzt werden bleibt zu hoffen und zu befürchten,
dass die Wirtschaftlichkeit bzw. Unwirtschaftlichkeit der Anlagen mögliche Umsetzungen verhindert. Damit hätten wir eine Verhinderungsplanung erreicht, die nicht unser Ziel ist. Der Regionalplan sieht am Omerskopf eine große Fläche für Windenergie vor, an die der Hatzenweirer Wald direkt anschließt und somit einer Zerstreuung entgegen wirkt - was der Sinn eines Regionalplan ist.
Die CDU-Fraktion setzt sich statt der Fläche zwischen Unzhurst und Ottersweier für die Windenergie auf
der Fläche im Hatzenweirer Wald ein.